Spanische Atlantikküste
Nach einer eher durchwachsenen Nacht auf einem kleinen Parkplatz am Rande der kleinen Stadt Villanueva brachen wir in Richtung spanische Atlantikküste auf. Wir wollten möglichst viel von der Küste sehen, aber dabei den Küstenabschnitten ausweichen, wo für gewöhnlich der Massentourismus beheimatet ist.
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Von Villanueva fuhren wir auf der N-634 in Richtung Westen durch die Region Asturien. Wir passierten kleine Orte wie Villamajor und Nada und kamen schließlich in Oviedo an, um von hier nordwärts wieder auf den Atlantik zu treffen. In der Nähe von Aviles gibt es noch ein Villanueva, was für ein kurzes Déjà-vu sorgte, aber dieser Ortsname scheint in Spanien ein Sammelbegriff zu sein. Jedenfalls konnte man hier das Meer riechen.
Die Straße entlang der spanischen Atlantikküste ist die N-632, die wir bis zur Playa de Cadavedo befuhren. Unser Navi, also Google Maps schien verrückt zu spielen und trieb uns ebenfalls in den Wahnsinn, mit der ständigen Wiederholung von spanischen Straßennamen.
Manchmal schien es uns, als ob die Stimme von Tante Google, wie wir sie nennen, bei dem Wort „links“ besonders hysterisch klingt: „Liiinks“! So als ob es ihr überhaupt nicht in den Kram passt, wenn der Fahrer – also ich – eigenständige Entscheidungen trifft.

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Die Playa de Cadavedo verfügt über einen ausreichend großen Parkplatz, von wo aus allerdings noch ein paar Hundert Meter bis zum Strand zurückzulegen sind. Der Weg ist steil, vor allem der Rückweg zurück zum Auto in der heißen Sonne lässt die Kehle trocken werden. Aber wir haben ohnehin nur einmal kurz die Atlantikluft schnuppern wollen, es war noch früh am Tag und wir wollten noch andere Strände erkunden.
Ein Stück weiter hinter Canero endet die N-632. Was aber nicht schlimm ist, denn nun hat auch die N-634 die Küste erreicht und auf der geht es nun weiter. Wie auf einer Perlenschnur reiht sich jetzt ein Örtchen an das nächste und um jeden Strandabschnitt zu begutachten, fehlte uns die Zeit.
Die spanische Atlantikküste in der Region Asturien
Die geologische Beschaffenheit der Atlantikküste in Asturien ist geprägt von ihrer Vielfalt. Hier besteht die Küste aus einer Kombination von steilen Klippen, malerischen Buchten und Sandstränden. Die Region wird oft von rauen Felsformationen und steilen Hügeln dominiert, die von der Kraft des Atlantischen Ozeans geformt wurden.
In einigen Abschnitten finden sich auch Sanddünen, die von den Gezeiten und Winden geformt werden. Die Mischung aus felsigen und sandigen Gebieten schafft eine beeindruckende landschaftliche Vielfalt entlang der Küste. Das Klima entlang der Atlantikküste in Asturien ist ozeanisch geprägt, was bedeutet, dass es feucht und gemäßigt ist. Im Sommer ist es angenehm mild und so ist der Winter, aber oft von Niederschlägen begleitet. Die Region ist bekannt für ihre grünen Landschaften, die durch die häufigen Regenfälle begünstigt werden.
Die Geschichte der Atlantikküste in Asturien ist tief verwurzelt in der keltischen Kultur und der römischen Besatzung. In vorgeschichtlichen Zeiten war die Region von keltischen Stämmen bewohnt, die ihre Spuren in Form von Festungen und Siedlungen hinterlassen haben.
Später wurde die Gegend von den Römern erobert und in das Römische Reich integriert. Über die Jahrhunderte hinweg wurde Asturien ein wichtiger Ort für den Handel und den Fischfang, was zur Entstehung zahlreicher Küstenstädte und Häfen führte.
Die Küste war auch im Mittelalter von großer Bedeutung, als sich viele Verteidigungstürme und Festungen entlang der Küste befanden, um vor Piratenangriffen zu schützen. Später spielte die Region eine wichtige Rolle während der industriellen Revolution, als Bergbau und Eisenindustrie florierten.
Heute ist die Atlantikküste in Asturien nicht nur für ihre landschaftliche Schönheit und historischen Stätten bekannt, sondern auch für ihre Rolle als beliebtes Reiseziel für Touristen, die die wilde Schönheit des Atlantischen Ozeans, die idyllischen Strände und die charmanten Küstenstädte genießen möchten.

Jetzt sind wir schon den ganzen Tag an der Atlantikküste herumgekurvt und es wurde Zeit für einen Stellplatz. So richtig entscheiden konnten wir uns anfangs nicht, wir suchten einen Strand, der mit einer Toilette und einer Stranddusche aufwarten konnte. Allerdings hatte die Coronapandemie immer noch die ganze Welt fest im Griff und vielerorts hier an der Atlantikküste waren die Strandtoiletten einfach zugesperrt.
Park4Night lotste uns mit einer falschen Versprechung etwas weg von der Küste. Angeblich sollte dort ein etwas abgelegener Platz in einem Waldstück sein, aber den Weg hätten wir uns sparen können. Es war ein gottverlassener, verdreckter Ort, wenig einladend für eine Übernachtung. Mal gewinnt man, mal verliert man.
Aber wir haben in dem Fall gewonnen, einen grandiosen Stellplatz mit Blick auf das Meer. Zwar ohne sanitäre Einrichtungen (eigentlich mit, aber die waren abgesperrt), dennoch traumhaft schön. Für die Morgentoilette mussten wir am nächsten Morgen ein paar Kilometer weiter in den nächsten Ort fahren.
Aber jetzt waren wir hier. Denn wir hatten Sonntag, viele Einheimische hatten den freien Tag für einen Strandaufenthalt genutzt und fuhren nun mit dem Einsetzen der Dämmerung nach Hause. Gut für uns, denn auf einmal war genügend Platz dort, wo vorher alles voll war.

Mittlerweile hatten sich die Handgriffe im Minicamper eingespielt und die täglichen Notwendigkeiten wurden zu Routine. Das ist für einen schönen und reibungslosen Urlaub auch imminent wichtig, denn ein Minicamper ist kein Wohnmobil. Der richtige Umgang mit dem eingeschränkten Platz und ein gewisses Maß an Disziplin lässt aber nie ein Gefühl des Mangels aufkommen. Ganz im Gegenteil, wir vom Team Boondokker genießen die Vorteile, die ein Minicamper bietet.
Mehr Anregungen und Tipps für Minicamper findet ihr hier: https://www.boondokker.de/20-nuetzliche-tipps-fuer-minicamper/. Und wie immer gibt es diese Etappe auch bunt und in Farbe auf unserem YouTube-Kanal.