Tromsø, die Hauptstadt des Polarlichts
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Das hatten wir schon länger auf dem Zettel: Polarlichter fotografieren. Und am besten eignet sich dazu ein Besuch in Tromsø, sozusagen die Hauptstadt der Polarlichtfotografie. Weil wir nur eine Woche Zeit hatten, nahmen wir den Flieger. Denn eine Woche kann verdammt knapp werden, wenn das Wetter nicht passt.
Schlimmstenfalls bekommt man die Königin der Nacht – die Aurora borealis – überhaupt nicht zu sehen. Das war denn auch unsere größte Befürchtung. Leer auszugehen. Tromsø lebt nicht schlecht vom Polarlicht – Tourismus; es gibt zahlreiche Guides, die geführte Touren anbieten.
Da ist dann immer von geheimen Orten die Rede, wo man die Naturerscheinung am besten beobachten kann. Gerade so, als wäre es ein scheues Reh. Aber das Polarlicht ist, wenn es denn erscheint, weithin sichtbar. Dazu später mehr.
Was braucht man, um Polarlichter zu fotografieren?
Um Polarlichter effektiv zu fotografieren, sind bestimmte Ausrüstungsgegenstände und Kenntnisse erforderlich. Neben der Dunkelheit, die Tromsø im Winter bietet, ist hier ist eine Liste von Dingen, die Sie benötigen, und einige Tipps für die Fotografie von Polarlichtern:
- Kamera: Eine Kamera mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten ist unerlässlich. DSLRs oder spiegellose Systemkameras eignen sich am besten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kamera in der Lage ist, in RAW zu fotografieren, um die höchstmögliche Qualität und Flexibilität bei der Nachbearbeitung zu erreichen.
- Objektiv: Ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv ist ideal. Suchen Sie nach einem Objektiv mit einer großen maximalen Blendenöffnung (z.B. f/2.8 oder größer), um so viel Licht wie möglich einzufangen. Ein Weitwinkelobjektiv hilft Ihnen, mehr vom Himmel und der umgebenden Landschaft einzufangen.
- Stativ: Ein stabiles Stativ ist entscheidend, da Sie lange Belichtungszeiten verwenden müssen, um genügend Licht einzufangen. Das Stativ sollte robust genug sein, um Ihre Kamera stabil zu halten, auch bei windigem Wetter.
- Fernauslöser: Ein Fernauslöser oder ein Selbstauslöser helfen dabei, Kamera wackeln zu vermeiden, das durch das manuelle Auslösen des Verschlusses entstehen kann.
- Extra Akkus: Die Kälte kann die Akkulaufzeit stark verkürzen, daher ist es ratsam, mehrere geladene Akkus dabei zu haben.
- Warme Kleidung: Polarlichter sind in kalten, polaren Regionen zu sehen, daher ist es wichtig, sich warm anzuziehen. Denken Sie an eine warme Jacke, Handschuhe, eine Mütze und warme Schuhe.
- Taschenlampe oder Stirnlampe: Eine kleine Taschenlampe oder Stirnlampe ist nützlich, um Ihre Ausrüstung im Dunkeln zu bedienen und sich sicher zu bewegen. Eine Lampe mit rotem Lichtmodus kann hilfreich sein, um Ihre Nachtsicht zu erhalten.

Fotografie-Tipps:
- Manuelle Einstellungen verwenden: Stellen Sie Ihre Kamera auf manuellen Modus und verwenden Sie eine offene Blende (niedrige f-Zahl), eine hohe ISO (z.B. 1600 oder höher) und eine Belichtungszeit von etwa 5-30 Sekunden. Sie müssen möglicherweise mit diesen Einstellungen experimentieren, um die beste Kombination für die Bedingungen zu finden.
- Fokussierung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Fokus auf Unendlich eingestellt ist. Manchmal ist es hilfreich, den Fokus vorab bei Tageslicht manuell einzustellen und dann die Fokussierung zu fixieren (z.B. mit Klebeband).
- Komposition: Überlegen Sie sich die Komposition Ihres Bildes. Nutzen Sie Elemente der Landschaft, um Interesse zu erzeugen und dem Betrachter einen Maßstab zu geben.
- Nachbearbeitung: Bearbeiten Sie die RAW-Dateien in einer Bildbearbeitungssoftware, um Details
- herauszuarbeiten und die Farben der Polarlichter zu betonen. Tools wie Adobe Lightroom oder Photoshop sind in diesem Bereich sehr verbreitet. Stellen Sie die Belichtung, Kontrast, Weißabgleich, Klarheit, Sättigung und andere Parameter ein, um das Erscheinungsbild Ihres Fotos zu optimieren. Seien Sie vorsichtig, nicht zu übertreiben, um ein natürlich wirkendes Ergebnis zu erzielen.
- Beobachten und Geduld haben: Polarlichter sind ein Naturphänomen und können unberechenbar sein. Manchmal müssen Sie möglicherweise stundenlang in der Kälte ausharren, bevor Sie etwas sehen. Informieren Sie sich über die aktuelle Polarlichtvorhersage und seien Sie geduldig.
- Studieren Sie die Umgebung: Wenn möglich, besuchen Sie den Ort, an dem Sie fotografieren möchten, im Tageslicht, um vertraut zu werden mit dem Gelände und potenzielle Kompositionen im Auge zu behalten.
- Vermeiden Sie Lichtverschmutzung: Suchen Sie Orte auf, die weit entfernt von Stadtlichtern sind, um einen dunkleren Himmel und bessere Sicht auf die Polarlichter zu haben.
- Abschließend ist zu sagen, dass das Fotografieren von Polarlichtern eine Mischung aus Vorbereitung, Technik und Geduld erfordert. Es kann eine Herausforderung sein, besonders in der Kälte und im Dunkeln, aber es ist auch eine unglaublich lohnende Erfahrung, die spektakuläre Ergebnisse liefern kann. Nehmen Sie sich Zeit, um die Einstellungen Ihrer Kamera zu verstehen, und seien Sie bereit, zu experimentieren und anzupassen, wenn nötig.

Wenn man dann dieses grandiose Schauspiel erlebt, bleibt einem die Spucke weg. So ist es jedenfalls uns ergangen. Ich weiß nicht, ob wir großes Glück hatten, aber während dieser einen Woche gab es fast jede Nacht was zu sehen.
Wir mussten nicht einmal mehr vor die Hoteltür gehen, denn die Lady der Nacht erwies uns die Ehre vor unserem Hotelzimmer. Na ja, wir gingen durch den Speisesaal auf die Veranda zum Fotografieren. Fast schon gelangweilt.
Nee, kleiner Scherz. Wie hatten wir uns verrückt gemacht! Wir hatten schon einen Plan B: Wenn es uns selbst nicht gelingt, die Aurora zu Gesicht zu bekommen, würden wir am Ende der Woche eine Tour buchen. Vielleicht kennen die Guides doch noch geheime Orte.
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Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wir uns ein Auto gemietet hatten. So einen kleinen SUV mit bespikten Winterreifen. Damit konnten wir am Tag schon einmal grob die Lage erkunden und uns geeignete Plätze heraussuchen.
Denn aussagekräftige Fotos bekommt man nur mit einem geeigneten Hintergrund. Von daher würde ich beim ersten Mal nicht zu viel erwarten. Aber uns ging es in erster Linie um das Erleben.
Und dafür, dass weder meine Frau noch ich uns jemals vorher mit Nachthimmel-Fotografie beschäftigt haben, sind wir mit unserer Ausbeute mehr als zufrieden. Ihr könnt die Reise auch auf YouTube mitverfolgen:
Tromsø war eine Reise wert und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Auch wenn wir wegen der knappen Zeit nicht jeden touristischen Leckerbissen wahrnehmen konnten. Aber der Sinn und Zweck dieser Reise war nun einmal die Königin der Nacht. Und nichts sonst.
Hallo aus Hamburg,
ich bin total neidisch 🙂 das ist genau das was ich auch schon lange mal machen wollte, aber eben nie getan habe….. Polarlichter fotografieren. Tolle Bilder und ich denke es war für euch auch ein tolles Erlebnis. Ich habe einige Zeit nicht reingeschaut, was macht der Dokker? Wir haben letzte Woche unseren Rifter bestellt. Lieferung leider erst in 22 Wochen. Da habe ich noch genug Zeit mir über den Camperausbau Gedanken zu machen und deine Videos nach für uns brauchbaren Lösungen zu durchsuchen. Übrigens eine Frage, wie bist du mit der Kompressor Kühlbox zufrieden, die würde bei mir nämlich auch gut passen.
Gruß Jörg („elbnomaden“)
Hallo Jörg,
war ein Spontantrip nach Tromsö. Hat sich gelohnt. Der Ausbau im Dokker ist soweit fertig, nur ist uns die Zeit etwas davon gelaufen, weil wir nichts wirklich testen konnten. So kann ich auch noch nichts zu der Kühlbox sagen. Ausser das sie funktioniert 🙂
Bleibt gesund und Grüße aus Kiel!
Hallo Kieler Jung, hallo Ingo,
leider ist im Moment ja mal wieder völlig essig mit reisen. Ich kann nur hoffen das bis kommenden Mai alles in etwas ruhigeren Bahnen läuft. Dann bekommen wir unseren Rifter und ich hoffe natürlich das wir ihn dann auch nutzen können um mal die eine oder andere Nacht auf einem Campingplatz zu übernachten. Würde mich freuen bis dahin mal was zu deinen erfahrungen mit deiner Kühlbox zu hören, denn wenn es wieder wärmer wird, wäre so eine Kompressor Kühlbox schon angebracht. Meine Erfahrungen mit den Thermo Elektrischen Boxem sind leider recht negativ. Aber erstmal heisst es abwarten, bis das Auto kommt.
Bleibt auch ihr gesund und frohe Weihnachten
Gruß aus Hamburg
Jörg („elbnomaden“)