Grandiose Natur in den Picos de Europa
Nach unserem Kurzbesuch am Atlantik fahren wir zunächst wieder ins Landesinnere. Das Badevergnügen muss noch warten, denn wir wollen die Picos de Europa besuchen. Die Nacht hatten wir auf dem Campingplatz in Santillana del Mar verbracht. Wir haben die Möglichkeit genutzt, um ausgiebig zu duschen und Wäsche zu waschen. Das sind Stationen, die man mit einplanen sollte, wenn man Urlaub mit dem Minicamper macht und in Nordspanien unterwegs ist.
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Jetzt aber lockte uns wieder die Straße. Wir fuhren an der Küste entlang Richtung Westen, auf der CA-131 bis nach San Vicente de la Baquera, weiter bis nach Unquera, um dann entlang am Rio Deva, der Kantabrien von Asturien trennt, bis nach Ojedo. Dann ging es auf der N-621 weiter nach Portilla de la Reina, durch die spektakuläre Schlucht La Hermida. Aber eins nach dem anderen.
In Nordspanien unterwegs
Die Fahrt auf der N-621 durch die Hermida-Schlucht in Nordspanien ist ein atemberaubendes Erlebnis und eine der eindrucksvollsten Bergfahrten Europas.
Die N-621 ist eine Straße, die die Städte Unquera an der kantabrischen Küste und Riaño im Landesinneren von León verbindet. Die Straße führt durch die Picos de Europa, eine der wildesten und unberührtesten Bergregionen Spaniens. Das spektakulärste auf dieser Route ist die Durchfahrt durch die Desfiladero de la Hermida, auch bekannt als die Hermida-Schlucht.

Die Hermida-Schlucht ist eine tiefe und schmale Schlucht, die vom Fluss Deva geformt wurde. Die N-621 folgt dem Flusslauf und schlängelt sich durch das Tal, das an einigen Stellen kaum breiter ist als die Straße und den Fluss selbst. Auf beiden Seiten der Straße erheben sich steile Felswände, die an vielen Stellen mehrere hundert Meter hoch sind. Die Felsen sind mit Eichen- und Buchenwäldern bedeckt, die in der Schlucht ein angenehmes Schatten spenden.
Die Fahrt durch die Hermida-Schlucht ist eine Mischung aus Genuss und Nervenkitzel. Der Zustand der Straße ist gut, wie die allermeisten Straßen in Spanien, die wir befuhren. Aber sie ist sehr kurvig und erfordert volle Aufmerksamkeit.
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Es gibt viele Aussichtspunkte, an denen man anhalten und die spektakuläre Aussicht genießen kann. Einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte ist der „Mirador de Santa Catalina“, von dem aus man einen fantastischen Blick auf die Schlucht und die umliegenden Berge hat.
Unterwegs gibt es auch einige kleine Dörfer und Gasthöfe, in denen man anhalten und die lokale Küche genießen kann, die vor allem für ihre herzhaften Fleischgerichte und Käsesorten bekannt ist.
Die Fahrt auf der N-621 durch die Hermida-Schlucht ist ein unvergessliches Erlebnis und einer der Höhepunkte einer Reise durch Nordspanien. Es ist eine Straße, die man in seinem eigenen Tempo fahren und jeden Moment der atemberaubenden Schönheit genießen sollte. Es ist eine Erinnerung an die rohe, unberührte Natur, die man selten in so spektakulärer Form erleben kann. In unserem Video könnt ihr euch davon überzeugen:
Santa María de Lebeña
Wir haben auch ein kleines Kirchlein mit dem Namen Santa Maria de Lebena besucht. Die Kirche Santa María de Lebeña wurde Ende des 10. Jahrhunderts auf Anordnung des lokalen Adligen Alfonso und seiner Frau Justa erbaut, als ein Ort der Anbetung und als Grabstätte für ihre Familie. Der Legende nach erschien Justa die Jungfrau Maria im Traum und bat sie, eine Kirche an diesem Ort zu erbauen.
Architektonisch betrachtet gehört Santa María de Lebeña zur mozarabischen oder auch als „Repserrado-Stil“ bezeichneten Stil, der sich durch die Vermischung von christlichen und islamischen Einflüssen während der Zeit der maurischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel auszeichnet. Im Inneren der Kirche ist vor allem die Holzdecke im Mudejar-Stil und die Kapitelle, die mit Tier- und Pflanzenmotiven verziert sind, bemerkenswert.
In der Nähe der Kirche gibt es auch einige alte Grabsteine und eine Sammlung von Grabplatten, die in die Wand der Kirche eingelassen sind. Diese Grabsteine stammen aus verschiedenen Perioden und zeigen die lange und vielfältige Geschichte dieses Ortes.
Die Kirche Santa María de Lebeña wurde im Jahr 1893 zum nationalen historischen und künstlerischen Denkmal erklärt. Sie ist ein beliebtes Touristenziel und ein wichtiger Haltepunkt auf der N-621 durch die Hermida-Schlucht.

Wir konnten es natürlich nicht lassen, wieder die kleinsten und unwegsamsten Straßen zu nehmen und entschieden uns für die LE-2703.
Die Fahrt auf der LE-2703 von Portilla de la Reina nach Posada de Valdeón ist eine abenteuerliche und landschaftlich beeindruckende Fahrt. Die Straße schlängelt sich durch das Herz der Picos de Europa, einer der schönsten und wildesten Bergregionen in Spanien.
Beginnend in Portilla de la Reina, einer kleinen Stadt in der Provinz León, folgt die Straße in den ersten Kilometern dem Fluss Esla durch das Tal Valdeón. Der Weg bietet weite Ausblicke auf die umliegenden Berge und Wälder, wobei der Berg Espigüete eine beeindruckende Kulisse darstellt.
Die Straße ist schmal und kurvenreich, manchmal steil und nicht immer in perfektem Zustand, was die Fahrt zu einem echten Abenteuer macht. Es ist wichtig, auf dieser Straße vorsichtig zu fahren, insbesondere bei schlechtem Wetter oder schlechter Sicht.
Während der Fahrt passieren wir mehrere kleine Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Oft sind diese Dörfer an den Hängen der Berge gelegen, mit traditionellen Steinhäusern und engen Gassen. Eines dieser Dörfer ist Caldevilla de Valdeón, das bekannt ist für seine traditionelle Architektur und seinen atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Berge.
Als wir Posada de Valdeón erreichen, befinden wir uns mitten in den Picos de Europa, umgeben von einigen der höchsten Gipfel der Region. Der Ort ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Bergtouren und bietet eine Reihe von Unterkünften und Restaurants. Insgesamt ist die Fahrt auf der LE-2703 von Portilla de la Reina nach Posada de Valdeón ein unvergessliches Erlebnis, das jeden Liebhaber von Natur und Abenteuer begeistern wird. Sie bietet die Möglichkeit, eine der unberührtesten und beeindruckendsten Landschaften Spaniens zu entdecken.
Nachdem wir uns in den Picos de Europa ausgetobt haben, ist es an der Zeit, uns wieder in Richtung Atlantikküste zu bewegen. Natürlich reicht ein Tag bei weitem nicht, um die Picos de Europa ausführlich zu würdigen. Aber bei einer landesweiten Rundreise durch Spanien muss man eben Abstriche machen. Die Weiterfahrt von Posada de Valdeón nach Villanueva de Cangas führt Sie durch einige der schönsten Landschaften der Picos de Europa und entlang des beeindruckenden Flusses Sella.
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Um von Posada de Valdeón nach Villanueva zu gelangen, müssen man die LE-2703 in südlicher Richtung verlassen und auf die AS-114 in Richtung Osten umsteigen. Die gesamte Strecke beträgt etwa 85 Kilometer und dauert in etwa 1,5 bis 2 Stunden, je nach Verkehrs- und Wetterbedingungen. Während dieser Reise folgt die Straße dem Flusslauf des Sella durch tiefe Schluchten und üppige Täler. Sie schlängelt sich durch die Berge, bietet atemberaubende Aussichten und führt durch einige malerische Dörfer wie Soto de Sajambre und Amieva.
Sobald man den Fluss Sella erreicht, öffnet sich die Landschaft und die steilen Bergwände weichen sanften Hügeln und weitläufigen Wiesen. Dieser Teil der Reise bietet einige der schönsten Aussichten auf den Fluss Sella, der für seine hellen, türkisfarbenen Wasser und die umliegende unberührte Natur bekannt ist.
Villanueva selbst ist ein charmantes Dorf, das am Ufer des Flusses Sella liegt. Es ist bekannt für seine traditionelle Architektur, seine gemütlichen Restaurants und seine freundlichen Einwohner. Es ist ein idealer Ort, um eine Pause einzulegen, die lokale Küche zu genießen und die natürliche Schönheit der Umgebung zu genießen.
Doch wir sind nun einfach nur müde und der Sinn steht uns heute nicht mehr nach einer Erkundung von Villanueva. Stattdessen nehmen wir mit einem Parkplatz am Rande der Straße vorlieb, um uns für die Nacht einzurichten. Der Stellplatz ist alles andere als ideal, aber wenn man Urlaub mit dem Minicamper macht, muss man halt manchmal Kompromisse eingehen. Die nächste Etappe führt uns wieder zum Atlantik.
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