Camping am Mittelmeer
So macht Camping am Mittelmeer keinen Spaß. Jedenfalls nicht auf so einem Platz wie gestern Nacht in San José. Na gut, mag man jetzt argumentieren, wer frei stehen und sich die Kosten für einen Campingplatz sparen will, der muss halt mit dem vorliebnehmen, was sich gerade anbietet.
Haben wir. Aber erstens muss man auch auf einem Campingplatz in der Hochsaison erst einmal einen freien Platz ergattern, den man dann auch noch rechtzeitig reservieren muss. Und ob es dann zweitens so viel besser ist? Nein, es ist schon gut so, wie es ist. Wir sind sowohl zeitlich als auch örtlich völlig unabhängig und fahren, wann wir wollen und wohin wir wollen. Mit dem Platz gestern haben wir das Schlimmste schon hinter uns gebracht.
Wie gut, dass uns unser nächstes Reiseziel erst einmal wieder weg vom Mittelmeer führte, schnurstracks in die Wüste. In die Wüste von Tabernas. Tabernas ist eine kleine Stadt in der Provinz Almería in der Region Andalusien im Südosten Spaniens. Die Stadt liegt inmitten einer trockenen und wüstenähnlichen Landschaft, die als „Desierto de Tabernas“ bekannt ist. Dieses Gebiet ist berühmt für seine einzigartige Wüstenlandschaft und seine Rolle als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen, insbesondere für Spaghetti-Western-Filme in den 1960er und 1970er Jahren.

Viel zu sehen gab es dort in Tabernas allerdings nicht. Aber es war eine gute Gelegenheit, um erst einmal zu frühstücken und klar Schiff zu machen. Und für ein paar Drohnenaufnahmen reichte es auch noch. Diese Drohnenaufnahmen sind im Video zu dieser Etappe zu bewundern. Nach unserem Besuch nahmen wir auf der N-340a wieder Kurs auf das Mittelmeer. Die Straße führte durch kleine Ortschaften und Gewerbegebiete, Spanien pur, ohne Tourismus. So erreichten wir Mojácar, immer noch in der Provinz Almería.
Mojácar ist ein malerisches Küstendorf und eine Gemeinde in der Provinz Almería in der Region Andalusien im Südosten Spaniens. Es liegt etwa 90 Kilometer östlich von Almería und zeichnet sich durch seine charmante mediterrane Architektur, seine atemberaubenden Strände und seine reiche Geschichte aus.
Das Herz von Mojácar ist seine malerische Altstadt, die auf einem Hügel thront und einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer bietet. Die engen Gassen sind von Blumen geschmückt, und es gibt charmante Plätze, kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants, die traditionelle andalusische Küche servieren.
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Mojácar verfügt über eine beeindruckende Küstenlinie mit kilometerlangen Sandstränden und Buchten. Die Strände sind oft mit der blauen Flagge ausgezeichnet, was auf ihre Sauberkeit und Qualität hinweist. Hier kann man sowohl entspannte Strandtage als auch verschiedene Wassersportaktivitäten wie Schwimmen, Schnorcheln und Windsurfen genießen.
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Uns gefiel es ausgesprochen gut hier. Die lange Strandpromenade war bestens geeignet, um hier den Rest des Tages zu verbummeln. Na ja, ein Teil von unserem Team bummelte, während die andere Hälfte im Dokker saß und Filme schnitt. Das Mittelmeer hatte uns wieder eingefangen, wenigstens für eine Weile.
Am späten Nachmittag zogen wir weiter. Dieser Küstenabschnitt ist wirklich noch sehenswert, die Häuser flach, dass man noch etwas vom Mittelmeer sehen kann und wir genossen die Fahrt. Kurz hinter Villaricos fanden wir einen Stellplatz für die Nacht. Allerdings waren wir hier nicht allein, sondern es waren zahlreiche Wohnmobile da, meist Einheimische, und natürlich auch Vanlifer. Insgesamt eine bunte Mischung von freiheitsliebenden Campingfreunden. Es gab sogar Frischwasser, allerdings keine Sanitäreinrichtungen. Vermutlich war es auch kein offizieller Stellplatz.
Am späten Nachmittag zogen wir weiter. Dieser Küstenabschnitt ist wirklich noch sehenswert, die Häuser flach, dass man noch etwas vom Mittelmeer sehen kann und wir genossen die Fahrt. Kurz hinter Villaricos fanden wir einen Stellplatz für die Nacht. Allerdings waren wir hier nicht allein, sondern es waren zahlreiche Wohnmobile da, meist Einheimische, und natürlich auch Vanlifer. Insgesamt eine bunte Mischung von freiheitsliebenden Campingfreunden. Es gab sogar Frischwasser, allerdings keine Sanitäreinrichtungen. Vermutlich war es auch kein offizieller Stellplatz.
Wir hatten gehört oder irgendwo gelesen, dass es bei Torrevieja Flamingos geben soll. Bei den Salinen. Und das sollte unser nächster Zwischenstopp sein. Die Salinen von Torrevieja sind ein bemerkenswertes Naturphänomen und ein geschichtsträchtiger Ort an der Küste von Torrevieja, einer Stadt in der Provinz Alicante in der Region Valencia an der südöstlichen Küste Spaniens. Diese Salzseen und Salinen sind für ihre ungewöhnliche rosa Farbe, ihre wirtschaftliche Bedeutung und ihre ökologische Vielfalt bekannt.

Die auffällige rosa Farbe der Salinen von Torrevieja ist das Ergebnis einer Mikroalge namens Dunaliella salina, die in den stark konzentrierten Salzwasserbecken gedeiht. Diese Alge produziert Carotinoide, die dem Wasser und dem umgebenden Landstrich diese charakteristische Farbe verleihen.
Obwohl die Salinen auf den ersten Blick karg und lebensfeindlich wirken mögen, bieten sie einen Lebensraum für eine erstaunliche Vielfalt von Flora und Fauna. Viele Vogelarten, darunter Flamingos, Reiher, Stelzenläufer und Enten, nutzen die Salinen als Rastplatz und Nahrungsquelle. Die Salzwiesen und Wasserbecken sind auch ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Arten von Mikroorganismen und Insekten.
So sehr wir uns auch mühten, aber bei Torrevieja haben wir weder Flamingos noch Salinen gefunden. Obwohl der Lago Rosa riesig und einfach nicht zu verfehlen ist. Vermutlich waren wir auf der falschen Straße unterwegs oder hatten ein Schild verpasst. Wir fuhren enttäuscht weiter. Aber kurze Zeit später, bei Bonmati, standen die Flamingos einfach neben der Straße im Wasser. Wozu also suchen? Das Wasser war zwar jetzt nicht so rosa, aber uns war es egal. Flamingos sind Flamingos.
Als Nächstes mussten wir durch Alicante und an Benidorm vorbei. Bei Benidorm fielen wir dann vom Glauben ab. Beim Anblick der Hochhäuser, die angeblich „modernen Tourismus“ repräsentieren sollen, wurde uns klar, dass wir im falschen Film unterwegs waren. Gut, die Geschmäcker sind verschieden und vielleicht verstehen viele unter Urlaub etwas anderes als wir. Aber wir fühlten uns weder wohl noch sonst irgendwie abgeholt. Wir fanden es einfach nur schrecklich.
Nach kurzer Diskussion änderten wir unsere Tourpläne. Vom Mittelmeer in Spanien hatten wir nun genug gesehen und es zog uns wieder ins Landesinnere. Erst kurz vor der französischen Grenze würden wir wieder am Mittelmeer sein und erst in Frankreich darin baden. Aber bis dahin war noch über eine Woche Zeit.
Von jetzt an fuhren wir mehr oder weniger planlos durch Spanien. Klar war nur, wir mussten uns Richtung Norden bewegen und der Mittelmeerküste möglichst fernbleiben. Barcelona hatten wir von Anfang an nicht auf dem Zettel, ebenso wenig Madrid. Zu groß, zu viele Menschen. Und vermutlich keinen Parkplatz.
Wir folgten einfach der N-322 noch ein Stück nordwärts, bis Osalba, und dann, einer Eingebung folgend, nahmen wir die CV-750. Endlich wieder Olivenhaine und sanfte Hügel. Was für eine Erholung für unsere Augen. Es war wirklich Balsam auf die Seele. Dieser Abschnitt der Mittelmeerküste, wo sich ein Touristen-Moloch an den nächsten reiht, hatte uns geschafft. Wir sind jetzt nicht so naiv, dass wir einsame Strände erwartet hätten, aber dass quasi die ganze Küste zubetoniert ist, ohne eine Alternative, das nicht. Sicher werden die Einheimischen noch ihre Geheimtipps haben, aber wir waren restlos bedient.
Um diese Etappe abzuschließen: Wir fanden einen ganz tollen Campingplatz, weit genug weg von der Küste. Und hier würden wir die nächsten zwei Tage verbringen. Denn wir waren urlaubsreif. Aber sowas von.